Eschenahorn (Acer negundo)
Herkunft: Der Eschenahorn stammt aus Nordamerika. Dort besiedelt er die gesamte Ostküste der USA und den Mittleren Westen. Zudem kommt er in Kanada und im Norden Mexikos vor.
Der Eschenahorn ist ein typisches Pioniergehölz. Er bereitet den Weg für spätere Schattenbaumarten wie Buchen vor.
Laub: Das Laub des Eschenahorns erinnert tatsächlich nicht an einen typischen Ahorn. Es handelt sich um ein dreilappiges Blatt, wobei jedes Einzelblatt an verschiedenen Stielen hängt. Das Blatt wird insgesamt ca. 20 cm lang und 15 cm breit. Somit erinnert das Blatt tatsächlich eher an einige Eschenarten. Botanisch hat dieser Ahorn aber mit einer Esche nichts gemein. Im Herbst färben sich die Blätter dann goldgelb.
|
 |
Blüte: Im März noch vor dem Laubaustrieb erscheinen die Blüten. Die männlichen Blüten erscheinen als kleine rote Rispen. Die weiblichen Blüten erscheinen als goldgelbe Trauben. Der Eschenahorn ist zweigeschlechtlich. Damit die Samen ausreifen, benötigt er sowohl männliche, als auch weibliche Bäume in der Nähe. Diese Blüten werden nur durch den Wind bestäubt, dies macht Acer negundo unter den Ahornen einzigartig, denn alle anderen Ahornarten werden durch Insekten bestäubt.
Rinde: Die Rinde von Acer negundo ist grau und glatt. Die jungen Triebe sind noch violett mit einem weißen Belag.
Fruchtstand: Wie jeder andere Ahorn, macht auch der Eschenahorn geflügelte Früchte. Diese treten bei einer gegenseitigen Befruchtung in Massen auf. Diese Früchte sind besonders bei Vögeln und Eichhörnchen beliebt. Der Eschenahorn zählt zu den wichtigsten Futterpflanzen für Vögel und Nagetiere.
Wuchs: Acer negundo wächst rasend schnell. Er wächst schneller als jeder andere Ahorn. Er entwickelt sich zu einem Kleinbaum mit ca. 15 Meter Höhe. Er benötigt sonnige Standorte mit wenig Konkurrenz. Er ist also ein typisches Pioniergehölz. Sonst ist der Eschenahorn aber absolut flexibel an den Standort. Er kommt mit allen Böden zurecht, ob karg, trocken, sandig, fest oder auch mit Überschwemmungen und Staunässe. Er steckt Hitze und Trockenheit locker weg und verträgt auch starke Abgasentwicklung.
Holz: Das wunderschöne Holz ist als sehr leicht zu bezeichnen. Es kann mit allen Maschinen und sogar von Hand tadellos bearbeitet werden. Zudem hält das Holz des Eschenahorns Farben und Lacke hervorragend. Die Farbenvielfalt des Holzes ist immens. So hat das Splintholz verschiedene Farbeinschlüsse in gelb, weiß und grün. Der Holzkern weist Farben von gelb über braun bis hin zu rot und pink auf. Die roten und pinken Farbeinschlüsse kommen von einem Pilz, der mit dem Eschenahorn lebt. Diese Farbnuancen machen das Holz für Kunsttischler so beliebt. Zudem können Drechsler bis in das feinste Detail arbeiten, da das Holz so weich ist.
Die Kombination aus weichem Holz und schnellem Wuchs macht den Eschenahorn auch für Energiewälder so interessant. Das weiche Holz ist für den Hacker ideal. Er macht eine sehr gute Stockausbildung. Zudem wächst Acer negundo fast auf jedem Standort. Sie können sogar staunasse und bisher fast unbrauchbare Flächen nutzen.
Gesundheit und Resistenz: Der Eschenahorn wächst fast überall. Er fühlt sich im gesamten Nordamerika in 3 verschiedenen Klimazonen wohl und heimisch. Auch ab 1688 wurde der Eschenahorn bei uns eingeführt. In Deutschland kommt er in vielen Auewäldern vor und fühlt sich auch dort wohl. Er verdrängt andere Arten nicht, da er sehr konkurrenzschwach ist. Seine starke Herzwurzel dringt tief und sichert Hänge und Böden aller Art. Insekten und Pilzbefall kommt so gut wie gar nicht vor.
Einziges Manko ist die Anfälligkeit für Windbruch. Das weiche und spröde Holz kann hier sehr schnell brechen. Nach einer Ausastung wächst der Eschenahorn dann aber wieder zuverlässig weiter und entwickelt seine Krone neu.