Engelmann-Fichte (Picea engelmannii)
Herkunft: Die Engelmann-Fichte hat ein sehr weites Herkunftsspektrum. Sie besiedelt die gesamte Westküste Nordamerikas von der Mitte Kanadas bis zur mexikanischen Grenze. Selbst im rauen mittleren Westen der USA ist sie zu finden.
Wuchs: Picea engelmannii bildet einen malerischen und sehr dichten Wuchs. Die Krone ist schmal und Kegelförmig. Das kommt daher, dass die Engelmann-Fichte ein Hochlagenspezialist ist und wenig Schnee in den Kronen aufnimmt. Die Bäume wachsen dicht beastet und absolut gleichmäßig.
Der Wuchs ist als sehr schnell zu bezeichnen. Allerdings bleibt sie mit ca. 25 Metern etwas niedriger als unsere heimische Rotfichte.
Stamm: Wie bei allen anderen Fichten auch, bildet Picea engelmannii ebenfalls gerade und gut geformte Stämme. Diese erreichen einen Brusthöhendurchmesser von ca. 80 cm. Am Stamm ist eine rotbräunliche und schuppige Rinde zu finden, die in einem herrlichen Kontrast zu den stahlblauen Nadeln stehen.
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Nadeln und Zapfen: Die stahlblauen Nadeln der Engelmann-Fichte sind ein Highlight. Eine solche Färbung findet man nur sehr selten. Die Nadeln sind zwar spitz, aber biegsamer und weicher als bei Blaufichten. Somit stechen die Nadeln nicht und sind wunderbar anzufassen.
Die Zapfen von Picea engelmannii sind wesentlich kleiner als bei der heimischen Fichte. Sie erreichen eine Länge von ca. 5 cm und eine Breite von ca. 2 cm. Sie sind erst purpurrot und werden mit zunehmender Reife hellbraun.
Standort und Boden: Wie bereits erwähnt, ist die Engelmann-Fichte ein Spezialist für die Hochlagen zwischen 750 und 3.000 Meter. Sie erträgt Extremfröste von mehr als - 45 °C. Zudem sind die Kronen derart schmal und Kegelförmig, dass kaum Schnee hängen bleibt.
Die Böden sollten frisch und vor allem durchlässig sein. Je durchlässiger der Boden, desto tiefer gehen die Wurzeln. Wenn die Böden verdichtet sind, bleiben die Wurzeln fast nur an der Oberfläche und der Baum wird windwurfanfällig.
Die Engelmannfichte ist eine Lichtbaumart und entwickelt sich am besten in voller Sonne. Allerdings ist sie schattentolerant und kann über viele Jahre hinweg im Unterstand verweilen.
Robustheit und Krankheitsresistenz: In Hochlagen treten kaum Schädlinge und Krankheiten auf. In heißen und trockenen Lagen können Läuse oder Pilzbefall auftreten. Solange der Boden durchlässig ist, kann sich der Baum trotzdem auch bei Hitze gut ernähren und die Krankheiten haben fast keine Chance.
Holz: Es handelt sich um ein sehr leichtes Holz. Es ist fast das leichteste Nadelbaumholz Nordamerikas. Trotzdem ist es für Konstruktionszwecke und für den Innenausbau sehr beliebt, denn das Holz lässt sich sehr gut bearbeiten und sägen. Durch das geringe Gewicht lässt es sich auch an den Baustellen optimal transportieren.
In Hochlagen wird das Holz wesentlich stabiler, da der Baum langsamer wächst. In Nordamerika wird das Holz aus den Hochlagen für Musikinstrumente verwendet.
Eignung zum Weihnachtsbaum: Für die Kultur zum Weihnachtsbaum und für Schnittreisig ist die Engelmann-Fichte hervorragend geeignet. Einen solch wunderschönen Wuchs sieht man selten bei jungen Fichten. Sie wächst sehr dicht und ist zudem auch schnittverträglich.
Das Schnittreisig ist sehr wertvoll, denn die Nadeln stechen nicht und die blaue Färbung ist einzigartig.
Ökologischer Wert: Nicht nur für die Flora, auch für die Fauna ist Picea engelmannii ein Gewinn! Zahlreiche Vögel ernähren sich von den kleinen Samen, die massenweise auftreten. Unter den dichten Nadeln und Ästen finden seltene und bedrohte Arten Winterschutz und Zuflucht.