Kaukasus-Fichte (Picea orientalis)
Herkunft: Die Kaukasus-Fichte stammt aus den Höhenlagen der Türkei und aus dem gesamten Kaukasus-Gebiet. Sie bildet dort riesige Reinbestände bis 2000 Meter Höhe. Sie kommt aber auch in Artenreichen Mischwäldern vor.
Wuchs: Picea orientalis wächst in Ihrer Heimat bis 60 Meter hoch. Bei uns erreicht Sie aber eine Höhe von maximal 30 Meter. Die Krone ist schmal kegelförmig und weit viele verdrehte Äste auf. Das ist aber ganz normal und auch nicht schlimm. Dieser skurrile Wuchs ist auch der Grund dafür, weshalb man diese Fichte so gerne als Ziergehölz einsetzt.
Stamm: Sie bildet schöne gleichmäßige und gerade Stämme mit einem Brusthöhendurchmesser von ca. 1 Meter. |
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Nadeln und Zapfen: Die Nadeln der Kaukasus-Fichte sind die kürzesten aller Fichten. Sie liegen zudem eng am Trieb an, was den Trieben eine sehr filigrane Erscheinung verleiht. Die Zapfen sind ca. 7 cm lang und hängen vor allem an den oberen Gipfeltrieben. Die Zapfen und die Endknospen an den Trieben sind sehr harzig. Die Harztropfen nennt man Sapindus-Tränen.
Standort und Boden: Ideal sind tiefgründige, lockere, frische und humose Böden. So erreicht sie gute Wuchsleistungen. Sie kommt aber auch mit der Trockenheit gut zerecht und nimmt auch schlechtere und steinigere Böden sehr gut an .
Robustheit und Krankheitsresistenz: Tatsächlich ist Picea orientalis viel trockenheitsverträglicher als unsere heimische Picea abies. Sie wurzelt tiefer und bildet auch wesentlich mehr Harz. Das hilft ihr dabei, sich gegen die Borkenkäfer zu wehren.
Früher ging es bei forstlichen Versuchspflanzungen nur um die Wuchsleistung. In Zeiten des Klimawandels muss man aber andere Prioritäten setzen. Hier kann sich die Kaukasus-Fichte richtig beweisen. In artenreichen Mischpflanzungen mit Türkischer Tanne, Orientbuche, Schneeball-Ahorn, Hopfenbuche, Hainbuche, Libanon-Zeder und Blumen-Esche entwickelt sie sich besonders gut und auch super gesund. Hier ist sie eine echte Alternative.
Holz: Das Holz von Picea orientalis ist mit dem der heimischen Fichte zu vergleichen. Es ist zwar im Außenbereich nicht dauerhaft, lässt sich aber super bearbeiten, ist elastisch und perfekt für Konstruktionen aller Art geeignet. Fichtenholz ist das Bauholz schlechthin.
In der Türkei und im Kaukasus wird diese Fichte in den Sägewerken und der Papierindustrie sehr geschätzt.