Schwarzerle/Roterle (Alnus glutinosa)
Keine einheimische Baumart ist besser in der Lage, auf nassen Standorten zu wachsen als die Schwarzerle (Alnus glutinosa), die auch Roterle bezeichnet wird.
Sie ist vor allem entlang von Flüssen und an Ufern von Bächen und Seen verbreitet und bildet Reinbestände in Bruchwäldern auf torfigen, durch hoch anstehendes Grundwasser dauernd nassen Böden. Intakte Erlenbrüche sind in Folge Entwässerung selten geworden und gelten als die am stärksten gefährdete Waldgesellschaft Mitteleuropas.
Schwarzerlenholz ist leicht bearbeitbar. Weil es gut zu färben (beizen) ist, wird es für Imitate von "Edelhölzern" verwendet. Auch als Modellholz (bspw.für Gießereien), Schnitzholz, Zigarrenkistenholz, Bilderrahmen, Profilleisten wird es gebraucht. |
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Beschreibung – Standortansprüche – Anfälligkeiten
Die Schwarz-/Roterle ...
... ist eine in Europa heimische Baumart. Sie wächst vornehmlich in Wassernähe und sogar in Überschwemmungsgebieten. In Mitteleuropa wächst die Schwarz- oder Roterle vom Flachland bis zu 1.200 m Höhe (in den Alpen), bevorzugt an Bach- und Flussufern sowie in frischen oder feuchten Laubwäldern. Sie erreicht eine Höhe von bis zu 28 m und einen Stammdurchmesser von knapp einem Meter. Ihr Höchstalter beträgt nur 100 - 120 Jahre.
... bildet eine breit kegelförmige und relativ lockere Baumkrone. In der Jugend wachsen die Bäume sehr schnell, dann sind Höhenzuwächse des Mitteltriebes bis zu 1 m pro Jahr möglich. Alte Baumstümpfe der Roterle bleiben lange Zeit austriebsfähig. Der Stamm wächst in Waldkulturen geradschaftig und durchlaufend astfrei. Bei Lichtzufuhr, im Einzelstand oder bei starkem Kronendruck werden jedoch schlafende Augen aktiviert und Seitenäste ausgebildet.
... ist eine frost-, überflutungs- und nässeresistente Pionierbaumart und der wichtigste einheimische Baum entlang von Bachläufen und in sumpfigen Feuchtgebieten mit hoch anstehendem Grundwasser (Bruchwald). Während die Schwarz-Erle an den meisten Standorten der Konkurrenz anderer heimischer Laubbaumarten unterliegt, ist sie wie keine andere einheimische Baumart in der Lage, auf (dauerhaft) nassen Standorten zu wachsen. In den jungen Jahren ist sie sehr lichtbedürftig.
... wird seit Anfang der 90er-Jahre in weiten Teilen Europas von einem Pilz der Gattung Phytophthora befallen. Er infiziert die Pflanze über den Wurzelhalsbereich und führt bei stammumfassenden Nekrosen zum Absterben.